Erläuterungen zu den Überblick-Dateien
ID
Identnummer des Messgerätes
Funktionale Sicherheit
Angabe ob das Messgerät Funktionale Sicherheit unterstützt. Weitere Angaben siehe Technische Kennwerte.
Rechenzeit
Rechenzeit des Messgerätes („calculation time“). Die Zeit tCAL stellt den frühest möglichen Zeitpunkt dar, ab dem der Positionswert vom Messgerät abgeholt werden kann. Weitere Informationen siehe Technische Kennwerte bzw. EnDat Application Note.
Bitbreite Position 1
Die Datenwort-Breite des übertragenen Positionswertes ist vom Messgerät abhängig. Das Übertragungsprotokoll ist flexibel an diesen Wert anzupassen. Üblicherweise wird der Wert aus dem Speicher des Messgerätes ausgelesen und der Master mit diesem Wert parametriert.
Messgerätetyp
Für die unterschiedlichen Messgeräte-Typen müssen z.T. Parameter unterschiedlich interpretiert werden (siehe EnDat Spezifikation bzw. Applikation Note) oder es müssen EnDat Zusatzinformationen verarbeitet werden (z.B. inkrementale oder batteriegepufferte Messgeräte). Die für den Betrieb des Messgerätes notwendigen Parameter bzw. die unterstützten Funktionen sind im Speicher des Messgerätes abgelegt. Weitere Informationen zu inkrementalen bzw. batteriegepufferten Messgeräten siehe EnDat Application Note.
Es werden folgende Messgerätetypen unterschieden:
Messgerätetyp: siehe EnDat 2.1 Parameter, Wort 14 (Bit 12 bis 15) | Kenner | |||
---|---|---|---|---|
Längenmessgerät | absolut | 40 | ||
absolut | mit zyklischer Codierung | 60 | ||
inkremental | mit abstandscodierten Referenzmarken | 10 | ||
inkremental | ohne abstandscodierten Referenzmarken | 0 | ||
inkremental | mit abstandscodierten Referenzmarken | mit Batteriepufferung | 30 | |
inkremental | ohne abstandscodierten Referenzmarken | mit Batteriepufferung | 20 | |
Drehgeber oder Winkelmessgerät | absolut | Singleturn | C0 | |
absolut | Multiturn | mit Getriebe | E0 | |
absolut | Multiturn | mit Batteriepufferung | D0 | |
inkremental | Singleturn, mit abstandscodierten Referenzmarken | 90 | ||
inkremental | Singleturn, ohne abstandscodierten Referenzmarken | 80 | ||
inkremental | Singleturn, mit abstandscodierten Referenzmarken | mit Batteriepufferung | B0 | |
inkremental | Singleturn, ohne abstandscodierten Referenzmarken | mit Batteriepufferung | A0 | |
Tastsysteme | 50 |
Fehlermeldungen
Eine Fehlermeldung wird gesetzt, wenn eine Fehlfunktion des Messgerätes zu falschen Positionswerten führen kann. Es können bis zu 16 Fehlermeldungen unterschieden werden, von denen derzeit 7 belegt sind. Abhängig vom Messgerät sind einzelne Fehlermeldungen unterstützt.
Warnmeldungen
Warnungen zeigen an, dass Toleranzvorgaben für bestimmte interne Größen des Messgerätes überschritten wurden. Längerfristig können dadurch Fehlermeldungen ausgelöst werden; Warnungen ermöglichen daher eine vorbeugende Wartung. Abhängig vom Messgerät sind einzelne Warnmeldungen unterstützt.
Diagnose
Zur Bewertung der Funktionalität des Messgerätes können bei EnDat-2.2-Geräten sogenannte Bewertungszahlen (BWZ) zyklisch aus dem Messgerät ausgelesen werden. Die Bewertungszahlen geben den aktuellen Zustand des Messgeräts wieder und bestimmen die „Funktionsreserve“ eines Messgerätes. Ihre Skalierung ist für alle HEIDENHAIN-Messgeräte identisch. Damit ist eine durchgängige Bewertung möglich.
- BWZ 1: Bewertung der Inkremental- bzw. der Abtastsspur
- BWZ 2: frei für zukünftige Anwendungen
- BWZ 3: Bewertung der Absolutspur / (Referenzimpuls-Breite)
- BWZ 4: Bewertung der Positionswertbildung / (Referenzimpuls-Lage)
Hinweis zu Referenzimpuls-Breite und -Lage:
Da die Information zu Breite und Lage der Referenzmarke nicht permanent verfügbar ist, gilt folgendes:
• Nach dem Einschalten bzw. Reset des Messgerätes wird „255“ ausgegeben
• Nach Überqueren der Referenzmarke wird der dabei gebildete Wert für Lage und Breite so lange ausgegeben bis die Referenzmarke erneut überquert wird.
• Alternativ kann hier auch eine Summenbewertung des Referenzmarkensignals übertragen werden. - Systemspezifische Schnittstelle: Bestimmte Messgeräte geben über die Diagnose-Schnittstelle zusätzlich zur Online-Diagnose spezielle Informationen zum Anbau z.B. das Anbau-Maß aus. Weitere Informationen siehe EnDat Application Note bzw. Technische Kennwerte.
Zusatzinformationen
Ein Messgerät mit EnDat-2.2-Schnittstelle kann zusammen mit dem Positionswert bis zu zwei Zusatzinformationen übertragen. Weitere Information zu den Inhalten der übertragenen Werte siehe Technische Information EnDat 2.2.
In der Übersicht nicht berücksichtigt sind Zusatzinformationen, die immer verfügbar sind (Diagnose, Speicherparameter, MRS-Code Quittierung) bzw. reserviert sind für zukünftige Anwendungen (Zusätzliche Sensoren, Kommutierung, Beschleunigung, Asynchroner Positionswert, Zeitstempel).
- Positionswert 2: Bei inkrementalen Messgeräten: relative Positionsinformation (Zähler startet mit dem Einschalten bei Null). Absoluter Positionswert erst nach Überfahren der Referenzmarken. Bei absoluten Messgeräten: zweiter absoluter Positionswert für sicherheitsgerichtete Anwendungen.
- Temperatur: Ausgabe der Temperatur bei Messgeräten mit integrierter Auswertung von messgeräteinternen oder externen Temperatursensoren.
- Grenzlagensignale: Endlagensignale und Homing-Information.
- Betriebszustandsfehlerquellen: Detaillierte Angabe zur Ursache der aufgetretenen Fehlermeldung (wird z.B. benötigt bei Messgeräten mit batteriegepuffertem Umdrehungszähler).
OEM
In diesem frei definierbaren Speicherbereich kann der OEM beliebige Informationen ablegen, z.B. das „elektronische Typenschild“ des Motors, in welchem das Messgerät eingebaut ist, mit Angaben wie Motortyp, max. zulässige Ströme etc. Die Größe ist in EnDat Worten (16-Bit Worte) angegeben.
Zusatzfunktionen
Über die EnDat-Schnittstelle ist eine Einstellung von verschiedenen Funktionen zur Datenübertragung bzw. der generellen Arbeitsweise des Messgerätes möglich. Die Einstellungen werden in der Regel gespeichert und müssen nur einmalig vorgenommen werden. Funktionen, die für zukünftige Applikationen reserviert sind, sind in der Tabelle nicht aufgeführt.
- Nullpunktverschiebung: Diese Funktion wird auch als „elektronisches Nullsetzen“ bezeichnet und ermöglicht kundenseitig die Anpassung des Messgeräte-Nullpunktes an den Nullpunkt der Applikation. Die Verschiebung des Nullpunktes kann mit einem Schreibschutz belegt werden.
- Recovery Time einstellbar: Die verkürzte Recovery Zeit wird eingestellt, wenn sehr kurze Zykluszeiten erreicht werden sollen.
- Multiturn Funktionen: Ermöglichen den Anschluss von Messgeräten mit batteriegepuffertem Umdrehungszähler.
- Rücksetzbarkeit RM-Bit: Nur für inkrementale Messgeräte bzw. EIB. Die bestehende Referenzierung wird gelöscht und der Prozess der Referenzierung (Überqueren der Referenzmarke bzw. Referenzmarken) wird neu gestartet.